Streckenabschnitt der Kontraste
Coole und hippe Bars auf der einen Seite, verfallene und verlassene Restaurants direkt gegenüber auf der anderen. Drei Tage lang erleben wir ein Land voller Kontraste, eingebettet in einer atemberaubende Natur.
Über den kleineren Grenzübergang Bácsalmás/Bajmok dauert es keine 10 Minuten und wir sind in Serbien. Die vielen Wartestunden an der EU-Außengrenze, von denen wir mehrfach gehört haben, sind uns erspart geblieben. Von der ungarisch-serbischen Grenze sind es nur noch ca. 30 Minuten bis zum Palić See, unseren ersten Stopp in Serbien. In unserem AirBnB werden wir empfangen von einem Vater mit seinem Sohn. Der Sohn, ca. 13 Jahre alt, spricht ein perfektes, fast schon akzentfreies Englisch und ist als „Dolmetscher“ für seinen Vater dabei, der kein Wort versteht. Dass junge Menschen fließend Englisch sprechen und die Eltern nicht, ist natürlich kein ungewöhnlicher Kontrast zwischen diesen beiden Generationen, doch dieser Kontrast zwischen „jung“ und „alt“ zieht sich in vielerlei Hinsicht durch unsere Tage in Serbien: Coole und hippe Bars auf der einen Seite, verfallene Restaurants direkt gegenüber auf der anderen. Laute Musik, die man aus einem der Ferienhäuser am Abend hört, unendliche, fast schon bedrückende Stille am nächsten Morgen, sodass man keine Idee hat, wo diese laute Musik am Vorabend hergekommen sein könnte.
Wenn man um den Palić See spazieren geht, kann man noch nachspüren, was für ein pulsierender Ort das vor den politischen Auseinandersetzungen im ehemaligen Jugoslawien mal gewesen sein muss. Und man hat das Gefühl, dass dieser Ort auch wieder lebendig werden möchte, es aber einfach noch nicht so richtig schafft.
Nach zwei Tagen in Palić geht es weiter in Richtung Süden. Auf einer gut ausgebauten Autobahn fahren wir ganz entspannt vorbei an Belgrad bis nach Niš. Dort nehmen wir die Ausfahrt und erreichen nach ca. 30 Minuten Autofahrt auf kurvigen Straßen ein kleines Bergdorf. Unsere Unterkunft könnte authentischer nicht sein: Die Frau des Hauses kocht uns eine serbische Suppe und wir essen im gleichen Raum wie die Familie. Es gibt Blaubeeren und Paprika direkt aus dem Garten. Und jede Menge Schnaps. Johanna darf mit den Spielsachen der 9-jährigen Tochter spielen. In 10 Gehminuten erreicht man einen Aussichtspunkt mit einer einzigartigen landschaftlich Kulissen. Es ist etwas Besonderes, in das Leben und die Natur der Serben einzutauchen, wenn auch nur für eine Nacht.
Doch auch hier ist die Stimmung leicht bedrückt, die Menschen sind äußerst gastfreundlich, aber wirken doch häufig auch ein wenig lethargisch und verschlossen. Man kommt schwer mit ihnen ins Gespräch. Außer mit der 9-jährigen Tochter. Auch sie spricht fließendes Englisch. Sie schaut vor allem englische Filme auf YouTube, erzählt sie mir.
© Sarah
Die Fahrt Balatonszárszó - Palić
| Startzeit |
10:42 Uhr |
| Fahrdauer |
3:47h |
| Fahrstrecke |
233km |
| Ø Verbrauch |
5,5l / 100km |
| Ø Geschwindigkeit |
63,2km/h |
| Ankunftszeit |
18:05 Uhr |
| Strecke |
Balatonszárszó - Palić |
Die Fahrt Palić - Niš
| Startzeit |
10:59 Uhr |
| Fahrdauer |
4:44h |
| Fahrstrecke |
440km |
| Ø Verbrauch |
6,3l / 100km |
| Ø Geschwindigkeit |
95,3km/h |
| Ankunftszeit |
18:05 Uhr |
| Strecke |
Palić - Belgrad - Niš |