Travel Blog

Von Slowenien nach Ungarn

Ungarn leidet unter einer immensen Inflation

Die Fahrt von Slowenien zum Balaton verläuft unspektakulär. Ungarn ist neben Slowenien das einzige nicht zum Balkan gehörende Reiseziel auf unserer Route.

Unsere Unterkunft direkt am Balaton heißt “Granit Villa” und liegt ungefähr in der Mitte des Südufers, etwa gegenüber der Halbinsel Tihany. Unsere Gastgeber sind sehr nett und wir beziehen ein kleines Zimmer im ersten Stock, mit Aussicht auf den See. Es gibt eine geteilte Küche und Terrasse, was es ermöglicht, mit anderen Gästen in Kontakt zu kommen. Dies waren in unserem Falle fast ausschließlich Rentner aus Ostdeutschland.

Das Anwesen hat einen eigenen Steg ins Wasser und dank des Verbots von Motorbooten ist es sehr ruhig. Die Hitze macht uns etwas zu schaffen, es sind mittlerweile 35°C und es geht kein Lüftchen. Das Seepanorama ist wunderschön und vor allem in der blauen Stunde haben wir eine einzigartige Aussicht.

Wir unternehmen einen Ausflug mit dem Zug von Balatonföldvár nach Siofok (ca. 20 Minuten Fahrzeit). In Siofok halten wir uns die meiste Zeit in einer klimatisierten Mall auf, da es draußen zu heiß ist. Etwas überrascht sind wir beim Einkauf im Aldi: Wir bezahlen für nur wenige Lebensmittel (etwas Obst, Gemüse, eine Flasche Wein, Butter, ein Käse und Wasser) umgerechnet 37€. Als Kind war ich öfter in Ungarn und habe es als sehr günstiges Reiseziel in Erinnerung, aber aufgrund des Ukraine-Kriegs und seinen Auswirkungen wurde Ungarn von einer Inflation von 25% getroffen und was Lebensmittel betrifft sogar knapp 46% (mehr dazu hier). Somit zählt Ungarn zu den am stärksten von der Inflation betroffenen Ländern Europas.

Uns fällt auf, dass für Ende Juni am Balaton relativ wenig los ist, was darauf hindeuten könnte, dass die großen Touristen-Anströme ausgeblieben sind, weil die hohen Preise viele Touristen aus dem Ausland abschrecken.

Bei der Einkehr in ein typisch ungarisches Restaurant bekommen wir einen Vorgeschmack auf das fleischlastige Essen, welches uns im Laufe unserer Reise mehr und mehr ereilen wird. Mit umgerechnet über 50€ für einen Salat, zwei Hauptgerichte und etwas Wasser haben wohl auch die Preise im Restaurant stark angezogen.

Bei unserer Weiterreise in Richtung Serbien fällt uns auf, dass es im Süden Ungarns in kleineren Dörfern sehr viele Störchen-Nester gibt, was sehr nett anzusehen ist. Wir verlassen Ungarn am Grenzübergang Bajmok. Freunde haben uns vor einem Grenzübertritt in Horgos stark abgeraten, da es dort aufgrund von mittelmäßig engagierten Beamten wohl zu Wartezeiten von mehreren Stunden bishin zu einem halben Tag kommen kann. Die Google-Bewertung bzw. Kommentare zu diesem Grenzübergang sprechen für sich. In Bajmok haben wir Glück: Zwar müssen wir einen kleinen Umweg in Kauf nehmen, dafür befindet sich an dieser Grenze vor uns exakt 1 PKW. Nach der Passkontrolle und ein paar strengen Fragen und einen Blick in den Kofferraum durch den Beamten haben wir schon nach 10 Minuten die Grenze überschritten und fahren zu unserem nächsten Stopp: Palic in Serbien.

Die Fahrt

Startzeit 11:50 Uhr
Fahrdauer 2:30h
Fahrstrecke 227km
Ø Verbrauch 5,4l / 100km
Ø Geschwindigkeit 92,5km/h
Ankunftszeit 14:27 Uhr
Strecke Šentilj v Slov. goricah - Maribor - Balatonszárszó